BUTOH


Butoh-Tanz entstand in den 60er Jahren in Japan und erobert mehr und mehr die europäische Tanzszene. Es verwirft die starren Regeln der euro-amerikanischen Vorläufer im Modern- und Ausdruckstanz, und macht die persönliche Erlebniswelt des Tänzers zum Mittelpunkt. Im Butoh (ursprünglich Ankoku-Butoh =  Tanz der Dunkelheit) geht der Tänzer über die Darstellung seines Alltags, und das Nutzen seines Körpers als "Instrument" hinaus, und nutzt ihn als Medium seiner Innenwelt. Höchste körperliche, geistige und emotionale Präsenz ist notwendig, um - gespeist aus dem Gedächtnis der Vergangenheit - in den wachen Kontakt mit der Gegenwart zu treten. Was entsteht ist ein dionysisches Theater der Nacktheit, dessen Ausdrucksskala von meditativer Zartheit bis zur exzessiven Groteske reicht. Es ist traditionelles Theater, das sich archaischer Bilder bedient, und zugleich zeitgenössisches Theater des Widerstands gegen die Vereinnahmung durch eine formierte, macht- und konsumorientierte Gesellschaft. Tradition und Rebellion haben sich im Butoh verbündet, und sind im ständigen Wandel begriffen.